Diagnose: Schreibblockade:
Sympthome: Du nimmst dir immer wieder vor zu schreiben, verschiebst es aber immer wieder? Du sitzt vor deinem PC aber die Worte wollen einfach nicht fließen? Du hast totale Minderwertigkeitskomplexe und findest dein Geschreibsel einfach nur schlecht? Du hast eine Szene bereits mehrmals geschrieben, findest sie aber nicht gut? Und langsam fängst du an zu verzweifeln? Das ist ein ganz klarer Fall von Schreibblockade! Jeder Autor kennt und hasst sie!
Da ich mich gerade in eine befinde, hier mal die verschiedenen "Schreiblockadetypen" und wie man sie überwinden kann:
1. Ich-will-ja-schreiben-aber- ich-weiß-nicht-wie-und-wann-und-was? - Blockade
*einfach mal eine Kurzgeschichte schreiben, Inspirationen gibt es vor allem in den Nachrichten; über aktuelle Themen zu schreiben macht meist viel Spaß
* vornehmen, jeden Tag z.B. eine Seite zu schreiben; vor allem, wenn man das bereits einige Zeit lang macht, wird es imer "schwieriger" abzubrechen und der Ansporn, weiterzuschreiben ist größer
2. Ich-sitze-vor-meinem-PC-aber-die-Worte-wollen-nicht-fließen - Blockade
* die Schreibblockade zum Thema machen und zum Beispiel ein Gespräch mit ihr führen, indem man sie ordentlich beschimpft (macht Spaß und hinterher gehts einem viel besser ;))
* nicht zum Schreiben zwingen! Die Sätze können nur gut klingen, wenn man wirklich dabei ist
* Musik! Ganz viel Musik! Egal was, aber Musik regt die Fantasy an. Vor allem Lieder, die zu der Szene passen, die man schreiben will sind gut, weil man sich diese Szene besser vorstellen kann
3. Ich-kann-überhaupt-nicht-schreiben-und-alle-anderen-sind-besser-als-ich - Blockade
* dran denken: Jeder hat mal klein angefangen
* für alle HSWler: Die lieben Kommentare der anderen unter den eigenen Texten lesen, das motiviert total
*Schokolade essen ;)
4. Ich-habe-diese-Szene-schon-so-oft-geschrieben-aber-nie-gefällt-sie-mir - Blockade
*Szene auslassen und danach weiterschreiben, eine Geschichte muss nicht von vorn bis hinten in dieser Reihenfolge runtergeschrieben sein
*Überlegen: Was genau gefällt mir an dieser Szene nicht? Bei Dialogen empfiehlt es sich, das Ganze wie in einem Drehbuch aufzuschreiben
Ich hoffe, ich konnte euch zumindest ein bisschen helfen!
Was auf jeden Fall immer immer hilft ist Musik und Schokolade ;)
Geschichte meiner "Schreibkarriere":
Ich glaube zwar, dass das sowieso gar kein Mensch lesen wird, aber trotzdem ;)
Gelesen habe ich schon immer viel. Sehr viel und total schnell habe ich diese ganzen typischen Kinderbücher gelesen. Und meine erste Geschichte habe ich bereits mit 6 Jahren in der 1. Klasse geschrieben. Obwohl - ich weiß nicht, ob man das wirklich als Geschichte bezeichnen kann, was da in meiner Erinnerungsschublade liegt.
Ein paar weiße Seiten - vielleicht 10 - selbst gemalte Bilder und ein bisschen Text mit haufenweise Fehlern. Aber es hat mir Spaß gemacht^^
Und ich glaube, auch die Leser hatten ihren Spaß dabei, wenn sie meine krakelige Handschrift und die massenweise vorhandenen Rechtschreibfehler lesen mussten. Aber ich war ja noch klein. ;)
In meiner ersten Geschichte ging es um zwei Hasen, namens "Hoppel" und "Moppel", allerdings habe ich auch die Hasennamen falsch geschrieben, jeweils nur mit einem "p", sodass das Ganze dann klang, wie "Hooopel und Mooopel"
Ok, jetzt weg von meinen peinlichen Kindergeschichten und zu den "richtigen" Storys ;)
Gelesen habe ich natürlich weiter, Harry Potter, die Biss-Reihe, alles was man als Bücherfan eben so gelesen haben muss. In der weiteren Grundschulzeit schrieb ich gar nichts, erst wieder in der 5. Klasse, gemeinsam mit einer Freundin. Immer noch mit Füller auf Papier. Und nach ca. einem Jahr, mit jeder Menge Schreibpausen konnte ich dann stolz ganze 118 Seiten vorzeigen^^
Eine Reallifestory und wenn ich sie mir jetzt - 4 Jahre später - durchlese, dann muss ich sagen, auch ziemlich...langweilig. ;)
Trotzdem werden diese Seiten behütet wie ein Schatz und nur wenige Menschen bekommen sie zu sehen. Was aber eigentlich nur daran liegt, dass es mir irgendwie ein bisschen peinlich ist. :D
Nachdem also mein erstes "Buch" fertig war blieb ich lange Zeit bei Kurzgeschichten. Und immer noch schrieb ich mit Tinte - also Füllertinte.
Erst vor ein paar Jahren begann ich, statt mir die Finger wund zu schreiben, einfach die Tasten am PC zu drücken. Zuerst brauchte ich für jeden Buchstabe auf der Tastaur gefühlt eine halbe Stunde, aber mittlerweile geht das etwas schneller. :)
Das Schreiben begleitete mich also seit der 5. Klasse wieder. Immer wieder mogelten sich zwischen die Kurzgeschichten, Ideen für eine "richtig große" Story. Immer wieder fing ich an, schrieb Seiten, ein Kapitel, zwei Kapitel...und hörte dann wieder auf. Immer wieder ging das so und es hat mich echt traurig gemacht, denn mein größter Wunsch war und ist es immer noch, mal eine Geschichte wirklich bis zum Ende zu schreiben. Geklappt hat das bis jetzt noch nicht, aber ich komme wenigstens über die ersten Vier Kapitel hinaus.^^
Meine ganzen angefangenen Geschichten hier aufzuzählen wäre ein bisschen umständlich und langweilig und auch nur ein Bruchteil davon befndet sich auf HSW, deshalb mache ich einfach Mal weiter mit meinem nächsten größeren Projekt, namens "Flammentod". Es war Mal wieder nur eine verrückte Idee - wie ein Blitzschlag - und dann hatte ich auch schon bald die ersten Kapitel abgetippt. Und es war anders - anders als bei den anderen Geschichten zuvor. Ich schreib weiter und verlor nicht die Lust daran, sondern im Gegenteil, es machte mir rieseigen Spaß, die Geschichte weiterzuleben. Bald hatte ich einen genauen Plan davon, was alles geschehen würde und sogar eine Trilogie geplant. Teilweise lebte ich in dieser Geschichte, sie hat mich gefangen genommen und wenn ich mal nicht weiterkam hat mich das total fertig gemacht. Aber immer ging es weiter. Fast 80 DA4 Seiten entstanden - für meine Verhältnisse ganz schön viel.
Bis dass das Schicksal oder meine Dummheit mir einen Strich durch die Rechnung gemacht hatte. Ich kam mit frisch geschriebenen 20 Seiten aus dem Englandurlaub zurück und schaffte es irgendwie meine kompletten 78 Seiten durch nur 4 zu ersetzten.
Ich habe geheult, wie noch nie, es war so ungerecht. Ein Computerspezialist wurde gerufen, doch nicht mal der schaffte es, meine geliebte Story zurückzuholen. Ich glaube, dass ist der Horror für jeden Autor, der jemals mehr als 20 Seiten geschrieben hat. Die imaginäre Welt, die selbst erschaffenen Figuren - alles mit einem einzigen Knopfdruck gelöscht.
Zum Glück tauchte ca. einen Monat später ein kleiner Teil wieder auf, aber ich bin immer noch nicht drüber hinweg und kann nicht mehr weiterschreiben. Aber gelernt habe ich auf jeden Fall und mache jetzt dauernd Sichterheitskopien. Leider kann man sich gegen Dummheit nicht impfen lassen. ^^
Nach "Flammentod" hatte ich ein Weilchen sogar überlegt, es erst einmal ganz mit dem Schreiben sein zu lassen, aber irgendwie ging es nicht. Dauernd vielen mir Ideen ein und es hat mich förmlich in den Fingern gejuckt. Das Schreiben war ein zu wichtiger Bestandteil meines Lebens geworden.
Also ging es weiter und momentan arbeite ich an meinem Projekt "Herzlos".
Ich sehe gerade, wie viel das geworden ist...bestimmt hat sich das niemand durchgelesen...
Naja, egal, mir hat`s Spaß gemacht!